SPIELART 2013

LOVE.STATE.KOSOVO – Impressionen

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Die beiden Performerinnen Beatrice Fleischlin und Antje Schupp haben sich im Juni 2012 auf eine erste Recherchereise in den Kosovo begeben.  Beatrice Fleischlin gewährt uns Einblicke in ihr  (Foto-)Tagebuch und verrät, welcher Song die beiden Künstlerinnen während ihres Aufenthalts im Kosovo begleitet hat.

 

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26. Jun. 12

abflug in basel. alle frauen frauen. alle männer männer. antje und ich die einzigen mit kurzen haaren. viele kinder. das ganze flugzeug scheppert von kinderlärm.

kurz vor ankunft. die felder sind von tausend grün und in schöne kleine plätzchen aufgeteilt.

ankunft: menschen warten auf ihre verwandten. es ist ein berührendes schauspiel. es geht ganz ohne aufruhr von sich. menschen kommen aus dem flughafen, schauen sich um schliessen wartende in die arme. grössväter ihre enkel. mütter ihre söhne. schön. die menschen. einiges an KFOR militär anwesend. taxifahrt in die stadt. offziziell kostet das 25 euro. wir bekommen es für 15 von einem privaten fahrer.

schönes appartement. riesiger balkon. es wurde uns versprochen, dass wir 24 stunden wasser haben. aber grad (jetzt ist es um 1uhr nachts) sieht es nicht danach aus.

sehr viele sehr nette begegungen gemacht. eine fake ray-ban gekauft. alleine in der stadt gewesen. es ist alles nicht so schlimm wie ich es mir gedacht habe.

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28. juni

taxi zum busbahnhof. bus nach mitrovica. im bus redet einer mit nico deutsch. er kommt dann noch auf einen cafe. das gespräch kommt auf wo man herkommt. er sagt ana ins gesicht, dass er serben hasst. sie bleibt cool. wirklich cool. sagt ihm, dass es keinen grund gibt, zu generalisieren. sie, die junge generation ist nicht verantwortlich für das was war. niemand rastet aus. aber es ist spürbar sensibler grund, in den wir eingetreten sind.

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3. juli

meeting with skelzem und kreshnik. viel reden, absolut das gefühl, nichts zu verstehen. absolut das gefühl eine total dumme zu sein. ich habe mich mit der individualisierung identifiziert, so wie viele westliche kunstschaffenden auch, während sich hier die leute mit ihrer nationalen identität auseinandersetzen. es ist ein hochpolitisch aufgeladenes land, das alle sehnsucht nach freier entfaltung ekrasiert unter der schwerfälligkeit der bürokratie und der schwermut der geschichtsaufarbeitung. ich kann in diesem kontext nicht exisiteren.

war dann shoppen. für anja t-shirts und ein kleid für mich. für den urlaub.

ich will damit nichts zu tun haben. nichts. mit dieser politik. mich interessieren die menschen. darüber erzählt sich auch das politische ?

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