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THE INDUSTRY OF WAITING – Julian Hetzel

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Im Container Nr. 5 behandelt der Künstler Julian Hetzel das Thema THE INDUSTRY OF WAITING.

Was hat es damit auf sich? In der Stadt gibt es viele öffentliche Zonen, die als Warteräume definiert sind, wie z.B. Haltestellen und Bahnhöfe. Diese sind potenzielle Orte für Begegnungen, an denen temporäre Gemeinschaften entstehen und sich wieder auflösen.

Aber was ist eigentlich „Warten“? Das Warten ist eine Art Niemandsland, in dem der Fluss des produktiven Handelns und des Alltags unterbrochen wird. Das Warten stellt für viele Menschen einen unangenehmen Zeitraum dar, in dem die Verhaltensregeln nicht klar sind. Es ist ein unfreiwilliger Akt, eine Auszeit, zu der sie gezwungen werden.

Da CITYWORKS in Containern stattfindet, nutzt der Künstler diesen Werkraum als Ausgangspunkt für sein Projekt. Container sind ein Symbol für das globale Transport- und Wirtschaftssystem. Außerdem werden Bürocontainer genutzt, Räume zu schaffen, in den gearbeitet wird.

Hier schlägt Julian Hetzel die Brücke zu Berufen wie von Wärtern und Wächtern, die zum Großteil aus Warten bestehen, quasi dem Nichtstun. Was sind die Bestandteile dieser immateriellen und „unproduktiven“ Arbeit? Was ist der Output, wenn ich meine Zeit dafür verwende? Geld, ein Lächeln, ein angenehmes Gespräch, Dankbarkeit oder eben nichts?

Im Container Nr. 5 wird der Besucher mit einem stillen Bettler konfrontiert, der einfach da sitzt. Es ist eine eins zu eins Begegnung, bei der, solange man es sich wünscht, nichts passiert. Die Gegenüber sind professionelle „stille Bettler“, die ganz unterschiedliche Hintergründe haben, warum sie ihre Zeit mit dem Warten verbringen, und sicherlich kein faules Leben haben.

Hält man das Nichtstun aus? Was kommt danach? Welche Erwartungen darf man haben? Das bleibt hier offen und jedem selbst überlassen, seinen Zeitkonsum zu überdenken…

 

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