SPIELART 2013

WHEN I DIE – every ghost is a love story

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THOM LUZ

 

„Es ist nicht notwendig, dass Du aus dem Haus gehst. Bleib bei deinem Tisch und horche nicht einmal Warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein.“

 

Der Zürcher Musiker und Regisseur Thom Luz bezieht sich in einen neuen Musiktheaterabend WHEN I DIE auf die Überlieferungen von Rosemary Brown (1916 – 2001). Die  Witwe und Mutter von zwei Kindern lebte in einem Reihenhaus in Balsam, South London.  Mit sieben Jahren, so Brown, sei ihr der Komponist Franz Liszt das erste mal begegnet. Im November des Jahrs 1964 besuchte sie der Geist des Komponisten abermals und bat sie, ihr einige Musikstücke diktieren zu dürfen, die er zu Lebzeiten nicht mehr habe aufschreiben können.

Laut  Rosemary Browns Aussage seien ihr neben Franz Listz,auch Johannes Brahms, Johann Sebastian Bach, Sergei Rachmaninow,  Ludwig van Beethoven, Hector Berlioz, Edvard Grieg, Claude Debussy, Robert Schumann, Claudio Juan Antonio Monteverdi, Wolfang Amadeus Mozart, John Lennon erschienen und hätten ihr Kompositionen diktiert.

Rosemary Brown wurde am 27. Juli 1916 in Stockwell, London als Rosemary Isabel Dickeson geboren und wuchs unter einfachen Verhältnissen auf. Eine große musikalische Ausbildung hatte sie nie genossen. 1952 heiratete Charles Brown, der am 21. August 1961 vormittags um viertel vor Elf verstarb. 1953 wurde die Tochter Georgina, fünf Jahre später Sohn Thomas geboren. Im Januar 1961 starb Rosemary Browns Mutter.  Sie selbst verschied am 16. November 2001 in London und hinterlässt selbst bei renommierten Wissenschaftlern und Kritikern ein großes Fragezeichen.   Einerseits weisen Browns niedergeschriebene Partituren große Übereinstimmungen mit dem jeweiligen Stil des Komponisten auf. Anderseits war man sie nie einig, ob Browns musikalische Ergüsse tatsächlich aus ihrer Feder stammten. Auch waren sich verschiedene Musiker darüber einig, dass Brown niemals an die Qualität der von den berühmten Komponisten zu Lebzeiten geschaffenen Stücke heranreichen würden.

Nichtsdestotrotz schaffte es Rosemary Brown für einen Eintrag in „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“. Auch erschien 1977 in Deutschland eine LP mit dem Titel „Kompositionen aus dem Jenseits“ beim Label Intercord.

Das Leben des spirituellen Medium Rosemary Brown für die Bühne zu vertonen, scheint hier naheliegend. Tatsächlich verwendet  der Zürcher Theaterregisseur und Musiker Thom Luz Browns Partituren. Doch geht es Luz vielmehr um um den Tod und dessen Wirklichkeit  in der Kunst und im Leben. Wie geht man mit Geistern abseits der gängigen, religiösen, spirituellen oder esoterischen Praktiken um? Das Mysterium Rosemary Brown werden wir niemals zur Gänze erforschen können. Wie sollen wir uns zu dieser Leerstelle verhalten, wenn es uns doch mehr denn je auf den Nägel brennt? Das Nichtwissen ist uns unheimlich und unangenehm, so Luz. Der Tod ist daher unser aller größte Herausforderung.

 

 

 

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