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Archive by category “ SPIELART 2015

„Grabgeflüster“ mit Tania El Khoury

Tania El Khoury über ihre interaktive Installation „Gardens Speak“ Als ich den letzten Rest Erde von meinen Füßen abwasche, durchfluten mich eine Menge Gedanken. Gerade eben noch lag ich, eingehüllt in einen Plastikmantel, auf der Erde unter einem Grab, lauschte der Stimme einer syrischen Verstorbenen, die gegen das Assad-Regime aufbegehrte

„A kind of Resistance“

Rabih Mroué kommt aus dem Libanon, lebt in Berlin und zeigt in in München seine beiden Performances „Ode to Joy“ (Kammerspiele) und „Riding on a Cloud“ (Gastspiel). Im Interview erzählt Mroué, wie er seine Arbeit als Künstler im Libanon empfindet, wieso die Olympischen Spiele Thema seiner Performance „Ode to Joy“

Rabihs Bruder – eine persönliche Geschichte in 15 oder 20 Videos

Yasser Mroué ist der jüngere Bruder des Künstlers und Theatermachers Rabih Mroué. Mit 17 Jahren wurde er von einem Scharfschützen getroffen und schwer verletzt. Der Kopfschuss verändert Yassers Leben nachhaltig. Zurück auf Los! Zurück in den Kindergarten, um das Elementarste wiederzulernen. Mit selbstgedrehten Videos arbeitet er sich zurück in sein

Zwischen Traum, Tanz und Realität

In der Performance „Le Socle des Vertiges“ des Kongolesen Dieudonné Niangouna mischt sich Historisches mit Fiktion. Niangouna ist im sozialistischen Kongo zur Welt gekommen und im Krieg groß geworden. Er studierte Schauspiel in Brazzaville, wuchs in einem intellektuellen Haushalt auf, sein Vater lehrte als Professor an der Uni Sorbonne in Paris. Mitten

Die Welt ist eine Scheibe

Kalle Laar ist Klangforscher und Klangkünstler, vor allem interessiert er sich für alles, was auf Vinyl zu haben ist. Er betreibt das 1996 zusammen mit Barbara Holzherr gegründete „Temporary Soundmuseum“ – und „betreiben“ heißt auch: auflegen, Platten spielen, die Maschine des klanglichen Augenblicks mit Schätzen und Raritäten aus seiner gewaltigen

Liebe und Tod in Aleppo: Wenn Gräber sprechen

Tania El Khourys Sound-Installation führt auf einen syrischen Friedhof, der ein Gartenbeet ist und in ein Gartenbeet, das zum Friedhof wurde. Mit dem Ohr am Erdreich lauschen wir den Stimmen der Toten. Eine intime Begegnung aus dem Jenseits, ein Memento Mori und ein Erschrecken über die Banalität des Alltags. Mein

Über Kinderfresser und blinde Visionäre: Die Lügen der Geschichte und der lange Weg von Syrien nach Europa

    „The Blind Poet“ stellt die Darsteller der international zusammengesetzten Needcompany in ihren Einzelbiographien vor. Verknüpft werden die multikulturell geprägten Identitäten der Jetztzeit mit der Geschichte der Vorfahren zur Zeit der Kreuzzüge. Doch steht dabei nicht die bekannte Geschichte der tapferen Ritter im Mittelpunkt, sondern die unbekannte Überlieferung vom

Der Tod als gedeckte Tafel

Man ist ja bei seiner eigenen Beerdigung für gewöhnlich nicht anwesend. Es sei denn, das Ganze ist nur Theater. In IBSEN: GESPENSTER liest auf einer Video-Projektion zwar eine alte Frau namens Margot die Szene, in der Oswald seine Mutter um Beihilfe zu seinem Freitod bietet, auf der Bühne aber tritt Oswald

A Place Called Home

Ein winziger Rest Erde liegt auf meinem Kopfkissen, am Morgen nach der Eröffnungsfeier; ein bisschen was bleibt immer hängen. GARDENS SPEAK öffnet in den Katakomben des Einstein Kultur Gräber, die viele tausend Kilometer entfernt liegen, aber erst vor wenigen Jahren ausgehoben wurden. Mit bloßen Händen gräbt der Besucher sein Beet um.

Interview Session

  The collective Public Movement shows „Debriefing Session II“, a one-to-one performance with a double agent who presents the research of contemporary Palestine art in Israel before 1948. In the Interview Alhena Katsof, part of Public Movement, talks about identity, the connection between art & politics and why they have chosen a one-to-one performance.      

Show me the World: Dreitägiges Symposium zum Kuratieren in einer global vernetzten Welt

„Frühstückst Du noch oder kuratierst Du schon?“ lästerte im Februar 2013 das Kunstmagazin ART aufs Schönste und brachte damit spöttisch die Inflation des Begriffs auf den Punkt. Und der Literaturprofessor Hans Ulrich Gumbrecht beschrieb am 3. August 2012 in der FAZ, was ihn am Kuratieren nervt und verwies dabei auf

Agenten in der Abstellkammer. Zwischen Phrasen und Schein-Komplexität. Ein Meta-Debriefing.

Unter „Debriefing“ versteht man eine Nachbesprechung, die Auswertung nach einem wichtigen Ereignis. Geläufig ist der Begriff im militärischen Zusammenhang, aus diesem Kontext stammt auch das deutsche Wort „Manöverkritik“. Ziel ist es, in konzentrierter Form wichtige Informationen weiterzugeben und zu reflektieren, was bei einer bestimmten Aktion gut gelaufen ist oder verbesserungswürdig