WAKE UP!

Rettungspakete

Von Katharina Jentsch |

SPIELART 2013 ist Anlass genug, um sich aus allen Herren Länder zusammen zu tun und die 10. Ausgabe gebührend zu feiern. Nicht weniger als 45 Studenten und Dozenten aus Deutschland, England, Polen und Israel, von verschiedenen Institutionen und mit unterschiedlichen wissenschaftlichen und praktischen Interessengebieten treffen sich in München.  Im Rahmen des interdisziplinären und internationalen Seminars besiedeln vom 20. bis 30. November  Studenten  der Theaterwissenschaft München, der Akademie der Bildenden Künste München, der Otto-Falckenberg-Schule München, der University of Brighton, der Ludwik Solskiego State Drama School Krakow/Bytom, der Performance Art Platform Miklat Tel Aviv die SPIELART-Spielstätten. Sie nehmen an verschiedenen Workshops teil, reflektieren das Festival und  ihre eigenen Sehgewohnheiten. Über WAKE UP! berichtet Katharina Jentsch, Studentin vom Institut Theaterwissenschaft München:

 

Viel hat man in den letzten zwei Tagen bei WAKE UP! Versammlung für ein anderes Europa  zum Thema (Finanz-)Krise gehört und diskutiert: Die Ursachen, der Verlauf, wer die Verantwortlichen und die Leidtragenden sind, wie es sich auf unser alltägliches Leben auswirkt, wie man darauf performativ aufmerksam machen kann und welche möglichen weiteren Konsequenzen wir zu tragen haben. Und wie die möglichen Auswege aus der Krise aussehen vermögen: Die Rettungspakete.

Wenn man nun das Augenmerk von den Vorträgen in diesem Zusammenhang auf das Publikum lenkt und es näher betrachtet, kann man sie auch hier entdecken (wenn auch in einem anderen Zusammenhang): Die Rettungspakete.

Vorbei sind die Zeiten, in denen wir nur eine dezente, fast unsichtbare und kleine Handtasche bei uns getragen haben, wenn wir zu solch einer Veranstaltung gegangen sind. Nein, so ist es definitiv nicht mehr: Gigantische Rucksäcke, bis zum letzten Rest Luft gefüllte Handtaschen werden mitgeführt und benötigen fast ebenso viel Platz wie ihr Besitzer. Wir haben Winter, deshalb braucht der engagierte Zuhörer schließlich eine warme Mütze, Schal und die obligatorischen Kilo an Taschentücher – und selbstverständlich noch einen dicken Pullover, denn man weiß ja nie. Als Basic natürlich die Geldbörse, Terminkalender, SPIELART Informationsbroschüren. Dann dauern die Vorträge noch manchmal bis zu einer Stunde: Also noch Getränk und möglicherweise eine kleine Stärkung – und sei es nur ein Schokoriegel. Vielleicht versteckt sich in der Tasche auch noch ein Buch – oder mehrere Backsteine? Das MacBook darf natürlich auch nicht fehlen. Von Fall zu Fall kommen zu diesen Basics noch spezielle Luxusartikel dazu (denken wir nur daran, dass wir uns einen ganzen Tag bei SPIELART befinden können und auf nichts aus unserem gewohnten Alltag verzichten wollen). Und damit es fast genauso prall gefüllt wie die zahlreichen Ideen zur Rettung aus der misslichen Euro-Lage: Das Rettungspaket der SPIELART Besucher.

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