WAKE UP!

Tag2:WAKE UP!Lectures

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Von der Kartoffelbewegung bis zu europaweiten Netzwerken für Krisen geschüttelte Länder, vom Wutbürger zum kreativen Protest. Alle scheinen versammelt zu sein bei WAKE UP!

Der in Deutschland lebende Grieche Elias Tsolakidis versorgt seine Landsmänner mit günstigen Lebensmitteln, indem er Zwischenhändler umgeht. Das spanische Kollektiv Enmedio übt sich im kreativen Protest, um die Finanzordnung zu stören. Seine toolbox for a revolution hat Mitbegründer Leonidas Martín Saura gleich mit dabei.

Doch nicht nur die Menschen in Südeuropa protestieren. Auch in Deutschland sind Menschen auf die Straße gegangen wegen geplanten Großbauten, Verkehrswegen oder Stromtrassen. Lars Geiges, Mitarbeiter am Göttinger Institut für Demokratieforschung, interessiert sich dafür, wer sich da in der Demonstrantenmenge bewegt und entdeckt überraschend viele graue Häupter.

Perspektiven für gesellschaftliche Veränderungen sollen mit  The Dome Project geschaffen werden, Heiner Flassbeck und Thomas Fricke beziehen Position zum maroden Bankensystem. Ist der europäische Traum ausgeträumt?

Nein, das ist nicht die Geschichte, die bei WAKE UP! erzählt wird. Die Geschehnisse der letzten Jahre, Engagement und Kämpfe zeugen von etwas ganz anderem.

Da sitzt zum Beispiel der Standing Man mitten unter den Diskutanten bei der Podiumsdiskussion THEATER IN DER KRISE. Eigentlich ist Erdem Gündüz Choreograf, begeisterte aber mit seinem friedlichen Protest europaweit die Menschen. Er verharrte stundenlang auf dem Taksim-Platz, während die Polizei versuchte, die Proteste drumherum gewaltsam niederzuschlagen. Auch im Teatro Valle Rom und dem Athener Embros Theatre kämpfen die Künstler. Seit einigen Jahren sind die Häuser von eigenen Mitarbeitern besetzt. Festnahmen wegen Proben inklusive.

Ein Kommentar von Lisa Patzelt:
Kurz, knapp, informativ und vor allem humorvoll kann man den Vortrag von Leonidas Martín Saura am besten zusammenfassen. In einer Präsentation wird der Zuschauer über die Krise Spaniens aufgeklärt. Der vermeintlich trockene Stoff wird sarkastisch in Szene gesetzt und entlockt dem Publikum den ein oder anderen Lacher. Dabei verliert man den Ernst der Lage aber keinesfalls aus den Augen. Im Gegenteil. Das Lachen schafft einen direkten Zugang zu diesem komplexen Thema und sichert Leonidas Martín die Aufmerksamkeit der Zuhörer.
Äußerst kreative Aktionen des Kollektivs Enmedio werden gezeigt, die in Spanien für Aufruhr im Bereich Finanzwesen sorgen. Flashmobartige Partys bei Auflösung eines Kontos oder riesige reflektierende Würfel sind nur einige Beispiele, die anregen, selbst aktiver zu sein, gesellschaftliche Missstände aufzudecken und sich gegen diese irgendwie zu wehren. Am besten natürlich humorvoll.

Alles in allem: Sehr gelungener Vortrag!

Fotos: Dominik Žižka

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