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The Last of England – oder, wieso fällt Großbritannien auseinander?

„The Last of England“ des britischen Künstlers und Regisseurs Derek Jarman ist vor dreißig Jahren erschienen und wurde zu einem Meilenstein britischer Filmgeschichte. Es geht um verlorene Utopien, eine Endzeitstimmung in Thatchers neoliberalem England, in dem etwas wie „Gesellschaft“ laut Aussage der Premierministerin nicht existiere. Im Jahr 2017 stehen die britischen

Ankommen und sich wohl fühlen vs. Think Much. Cry Much. – Spiel über Grenzen am Münchner Hauptbahnhof

Die internationalen Künstler meinen es gut mit ihrem Publikum. Sie sind um unser Wohlergehen besorgt. Nicht nur um unsere körperliche Unversehrtheit, sondern mehr noch um unser psychisches Gleichgewicht. Man will uns nicht erschrecken, nicht aus der Bahn werfen, auf keinen Fall (bewusst) irritieren, bloß nicht triggern und schon gar nicht

Von den NSU-Morden zu „Kasperl unter den Wilden“. Spurensuche mit Suli Kurban im Stadtmuseum

WHISPERING BODIES ist der erste Teil des zweiteiligen Projektes AUDIOREFLEX MÜNCHEN-SAO PAULO. Die vom Goethe-Institut Sao Paulo unterstützte Kooperation zwischen dem Münchner Stadtmuseum und dem Museu da Imigracao do Estado de Sao Paulo beschäftigt sich mit dem Thema Migration und Stadt. Sechs internationale Künstlerinnen und Künstler – Choreograf*innen, Regisseur*innen, Filmemacher*innen,

Und Zuma lacht – Boyzie Cekwana über Vätermythen und nackte Könige

Es war eine Meldung aus dem Sommer diesen Jahres, die hierzulande kaum Aufmerksamkeit erregte: die Wasserkrise in Südafrika, die steil ansteigenden Wasserpreise, die offiziellen Notverordnungen und „Water Restrictions“, die das Gartengießen und Autowaschen verboten und jedem nahelegten, weniger zu duschen und sich genau zu überlegen, wie häufig man die Klospülung

Von #metoo zur Ägyptischen Revolution von 1919 zum Tahrir und zurück

Laila Soliman recherchiert in ZIG ZIG über sexualisierte Gewalt im britischen Protektorat Ägypten und landet in der #metoo Debatte  Der sogenannte „arabische Frühling“, der in Ägypten mit den Demonstrationen vom  25. Januar 2011 und der anschließenden Besetzung des Tahrir-Platzes verbunden bleibt, gerät allmählich in Vergessenheit. Die Unterdrückungsstrukturen, die Präsident al-Sisi

Schiffe versenken und Minen räumen. Der lange Schatten des Falkland-Kriegs.

Was kommt nach den Kriegsspielen? Lola Arias lädt drei argentinische und drei britische Falkland-Veteranen ein, auf der Bühne in sehr persönliche Geschichten und Erinnerungen an Krieg, Trauma und das Leben nach dem Krieg einzutauchen.  Es fängt ja schon bei der Bezeichnung an: Falkland Islands sagen die einen, Islas Malvinas die

Rabihs Bruder – eine persönliche Geschichte in 15 oder 20 Videos

Yasser Mroué ist der jüngere Bruder des Künstlers und Theatermachers Rabih Mroué. Mit 17 Jahren wurde er von einem Scharfschützen getroffen und schwer verletzt. Der Kopfschuss verändert Yassers Leben nachhaltig. Zurück auf Los! Zurück in den Kindergarten, um das Elementarste wiederzulernen. Mit selbstgedrehten Videos arbeitet er sich zurück in sein

Liebe und Tod in Aleppo: Wenn Gräber sprechen

Tania El Khourys Sound-Installation führt auf einen syrischen Friedhof, der ein Gartenbeet ist und in ein Gartenbeet, das zum Friedhof wurde. Mit dem Ohr am Erdreich lauschen wir den Stimmen der Toten. Eine intime Begegnung aus dem Jenseits, ein Memento Mori und ein Erschrecken über die Banalität des Alltags. Mein

Über Kinderfresser und blinde Visionäre: Die Lügen der Geschichte und der lange Weg von Syrien nach Europa

    „The Blind Poet“ stellt die Darsteller der international zusammengesetzten Needcompany in ihren Einzelbiographien vor. Verknüpft werden die multikulturell geprägten Identitäten der Jetztzeit mit der Geschichte der Vorfahren zur Zeit der Kreuzzüge. Doch steht dabei nicht die bekannte Geschichte der tapferen Ritter im Mittelpunkt, sondern die unbekannte Überlieferung vom

Show me the World: Dreitägiges Symposium zum Kuratieren in einer global vernetzten Welt

„Frühstückst Du noch oder kuratierst Du schon?“ lästerte im Februar 2013 das Kunstmagazin ART aufs Schönste und brachte damit spöttisch die Inflation des Begriffs auf den Punkt. Und der Literaturprofessor Hans Ulrich Gumbrecht beschrieb am 3. August 2012 in der FAZ, was ihn am Kuratieren nervt und verwies dabei auf

Agenten in der Abstellkammer. Zwischen Phrasen und Schein-Komplexität. Ein Meta-Debriefing.

Unter „Debriefing“ versteht man eine Nachbesprechung, die Auswertung nach einem wichtigen Ereignis. Geläufig ist der Begriff im militärischen Zusammenhang, aus diesem Kontext stammt auch das deutsche Wort „Manöverkritik“. Ziel ist es, in konzentrierter Form wichtige Informationen weiterzugeben und zu reflektieren, was bei einer bestimmten Aktion gut gelaufen ist oder verbesserungswürdig