SPIELART 2021

Coucou aus N’Djamena I

Sarah Israel, Dramaturgin der Produktion THE DRYING PRAYER, berichtet von den Proben im Tschad.

Liebe Kolleg*innen,

ich hoffe, ihr seid wohlauf. 

Ich schreibe Euch aus N’Djamena, wo das künstlerische Team von THE DRYING PRAYER seit dem 08.08 zusammen ist und wir am 10.08 die Proben aufgenommen haben. Diese laufen jetzt erstmal ganz vorsichtig an, mit einer Zusammenführung der Gruppe, dem ausprobieren von verschiedenen Materialien, einem großen Input an Informationen zu Beginn und vor allem dem gemeinsamen ausprobieren und diskutieren.

Leider mussten wir die Position der Tänzerin Julie Iarisoa ersetzen. Es war bereits vor Probenbeginn klar, dass sie zwar ein Visa für den Tschad bekommen wird, aber keines für die Einreise in die EU. Maud hat alles versucht, was sie von Deutschland aus tun konnten, Julie hat wirklich viele Wege gesucht, um eine Unterstützung vor Ort durch kulturelle Institutionen zu bekommen und Taigue hat versucht herauszufinden, ob es einen Weg gibt, dass Julie das Visa hier in N’Djamena bekommen kann. Leider waren alle unsere Bemühungen umsonst. Die Visa-Politik der französischen Botschaft in Antanavario, ,Madagaskar ist sehr strikt und auch gar nicht kooperativ. Wir allen waren sehr traurig, aber wir können Julie nicht für die Proben nach N’Djamena einladen, wenn sie danach nicht mit nach Deutschland reisen kann. Julie hat ein Ausfallhonorar von 50% bekommt, so dass wir zumindest wissen, dass sie eine kleine finanzielle Entschädigung hat. 

Wir haben nun eine Sängerin/Tänzerin hier aus N’Djamena mit ins Boot geholt, nachdem wir auch länger nochmals zusammen mit dem Musiker (Caleb Rimbtobaye/Afrotronix) überlegt haben. Die Künstlerin heißt Erika Manitha Omadje. Sie fügt sich bis jetzt gut in die Gruppe ein und ich denke, dass sie auch eine interessante Bereicherung für die Musik ist.

Ansonsten fahren wir ab morgen im Pendelmodus an den Tschadsee. Übernachten vor Ort haben wir aus Sicherheitsgründen unterlassen. Die Fahrerei wird sicher nicht unanstrengend, da es hier trotz Regenzeit sehr heiß ist über den Tag, aber ich hoffe, das wir viel sehen und auch gute Begegnungen haben werden.

Soweit hier von uns. Die Stadt ist übrigens ruhig. D.h. von den politischen Turbulenzen im Frühjahr merke ich im Alltag der Stadt gegenwärtig nicht viel. 

Liebe Grüße nach Deutschland.

Sarah

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